Pizza-Parabel zu agiler Produktentwicklung

Stellen Sie sich vor, Sie möchten ein neues Gericht erfinden. Am Anfang wissen Sie nur, dass es “Pizza” heißen soll. Wir gehen demonstrandi causa davon aus, es gäbe Pizza noch nicht. Diese Pizza soll schnell zuzubereiten sein, möglichst eine ganze Mahlzeit darstellen und die Leute sollen sie gerne essen und kaufen. Aber wie sie aussieht und woraus sie besteht, ist noch unklar.

Also probieren Sie und Ihr Team ein bisschen herum. Am Ende Ihrer Bemühungen kommen Sie bei einem Teig heraus, den Sie flach ausrollen und backen. Dann verkaufen Sie diese Pizza in einem kleinen Ladengeschäft an Passanten. Die ersten Kunden kaufen und geben Ihnen die Rückmeldung, der Teigfladen sei zwar lecker, aber doch ein bisschen zu trocken.

Sie nehmen dieses Feedback auf und bestreichen den Teig in der nächsten Entwicklungsschleife - nach ein bisschen herumprobieren -  zusätzlich mit Tomatensoße. Die nächsten Kunden geben Ihnen die Rückmeldung, dass es ihnen jetzt gut schmeckt und das Gericht auch nicht zu trocken ist. Allerdings hätten sie nach dem Verzehr relativ schnell wieder Hunger.

Um ein länger anhaltendes Sättigungsgefühl zu erzeugen, bestreuen Sie in der nächsten Entwicklungsschleife den Teig und die Tomatensoße noch mit fettigem Käse. Das mundet den Kunden jetzt vorzüglich und hält sie satt. Einige merken jedoch an, dass Ihrer Pizza noch ein frisches Element und der besondere Pfiff fehle.

Weil es auch farblich gut aussieht, garnieren Sie ihre Pizza am Ende einer weiteren Experimentierphase mit frischen Basilikumblättern. Das Feedback ist überwältigend gut und Ihre Pizza verkauft sich ganz wunderbar.

So können Sie sich stark vereinfacht agile Produktentwicklung vorstellen.