Legal Design in der Praxis

(Legal) Design (Thinking) kann zur Gestaltung von Lösungen jeder Art herangezogen werden. Im Rechtsbereich können das z.B. sein:

• Legal Tech
• Dienstleistungen
• Produkte
• Prozesse
• Dokumente
• Organisationen
• Systeme & Umwelten

Zwar findet (Legal) Design (Thinking) erst seit kurzer Zeit Anwendung, jedoch gibt es schon einige spannende Praxisbeispiele. Von diesen Projekten möchten wir euch im Folgenden ein paar vorstellen, die einen interessanten Bezug zum Thema Legal Tech haben.

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Bedarfsanalyse

Gemeinsam mit dem Legal Innovation Team einer Großkanzlei, haben wir als This is Legal Design standort- und abteilungsübergreifend eine Legal Design Workshop-Reihe mit ca. 30 Mitarbeiter;innen durchgeführt. Ziel war es, Erkenntnisse darüber zu gewinnen, welche Bedürfnisse mit Blick auf Legal Tech & Innovation zugrundeliegen. Auf Basis der in den Workshops gewonnenen Erkenntnisse konnte This is Legal Design konkrete Herausforderungen in den Bereichen Menschen & Kultur, Standardisierung, Digitalisierung und Innovation identifizieren und konkrete Handlungsempfehlungen aussprechen. Diese bilden nun eine Grundlage für die Legal Tech Roadmap der Großkanzlei.

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Digitale Rechtsabteilung

Für ein Tech-Unternehmen haben wir als This is Legal Design Ende 2020 eine digitale Rechtsabteilung konzipiert und eine Roadmap entwickelt, wie diese implementiert werden kann. Dafür haben wir zunächst in virtuellen Legal Design Workshops mit diesem Unternehmen definiert, welche Prozesse im Zusammenhang mit juristischen Vorgängen es dort gibt, wer in diese involviert ist und wie sie konkret ablaufen. Zudem haben wir identifiziert, welche Dokumente, wann relevant sind, wie die technische Infrastruktur derzeit aussieht und welche Herausforderungen der Status Quo mit sich bringt. In einem iterativen Prozess haben wir sodann erarbeitet, wie sich die jeweiligen Prozesse und Dokumente effizient und nutzer:innenfreundlich neu gestalten und technisch abbilden lassen. 2021 begleiten wir die Realisierung der digitalen Rechtsabteilung unseres Kunden.

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Legal Design App

Für ein Legal Tech Unternehmen, das Wirtschaftskanzleien mit Tech ausstattet, haben wir als This is Legal Design einen Legal Design Prozess begleitet, in dem das Team eine App gestaltet hat. Eine grobe Idee für diese App war schon länger vorhanden, doch scheiterte es bis dato an der Umsetzung. Mit Hilfe von Legal Design Methoden haben wir zunächst gemeinsam mit unserem Kunden erforscht, welche Probleme die App für ihre Nutzer:innen in den Kanzleien lösen können muss. Dann haben wir gemeinsam die jeweiligen User-Flows definiert und einfache, grobe Protoypen der einzelnen Interfaces gezeichnet. Diese haben wir dann in digitale Zeichnungen übersetzt, die UX optimiert und von einem UI-Designer professionell designen lassen. So entstand ein klickbarer Prototyp, der über das Aufrufen eines Links auf den Handys der Nutzer:innen getestet werden konnte. Basierend auf den dabei gewonnen Erkenntnissen wird der Prototyp nun iteriert und anschließend entwickelt.

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Re-Design der EU-Whistleblower-Richtlinie

Eine kürzlich in Kraft getretene EU-Richtlinie verpflichtet Unternehmen ab 50 Mitarbeiter:innen u.a. dazu, Möglichkeiten für Hinweisgeber:innen zu schaffen, Rechtsverstöße anonym & sicher zu melden. LegalTegrity hat ein Legal Tech Tool entwickelt, mit dessen Implementierung Unternehmen den neuen Anforderungen der Richtlinie vollumfänglich gerecht werden. This is Legal Design wurde damit beauftragt, ein klassisch juristisches Dokument, mit dem Mitarbeiter:innen über die Richtlinie und ihre Implikationen (Rechte, Pflichten, Schutz, Meldeprozesse etc.) aufgeklärt werden, neu zu gestalten. LegalTegrity wollte, dass der Inhalt nutzer:innenfreundlich und verständlich wird und Mitarbeiter:innen dazu anregt, das Hinweisgeber- Tool in relevanten Fällen tatsächlich zu nutzen.

In einem mehrwöchigen Legal Design Projekt haben wir gemeinsam mit der Compliance- und Kommunikationsexpertin, Anna Murk einen leicht verständlichen, visuell ansprechenden und  zu dem vorgesehenen Verhalten animierenden"2-Pager" entwickelt. Dies geschah auf Basis einer umfassenden Recherche, im Rahmen derer wir über 30 Nutzer:innen interviewt und mit ihnen das ursprüngliche Dokument sowie zahlreiche Prototypen getestet haben. Dabei haben wir herausgefunden, welche Bedürfnisse wir mit dem Dokument ansprechen, welche Missverständnisse wir vermeiden und welche Formulierungen wir verwenden müssen. Auch die visuelle Darstellung wurde von uns stark vereinfacht und farblich akzentuiert. Die neue, nutzer:innenfreundliche Ansprache wird nun auch in dem Legal Tech Tool selbst implementiert.